Passiv Investieren: Einfach mit ETFs
Passiv investieren heißt, sein Geld langfristig und breit im Markt anzulegen. Man wählt keine einzelnen Aktien aus und kauft oder verkauft nicht regelmäßig. Ziel ist es nicht, den Markt zu schlagen, sondern einfach an seiner allgemeinen Entwicklung teilzuhaben.
Diese Strategie ist für Anleger interessant. Sie wollen mit geringen Kosten investieren. Außerdem möchten sie ihr Vermögen langfristig wachsen lassen.
Die bekannteste Form des passiven Investierens sind börsengehandelte Indexfonds (ETFs). Diese Fonds bilden einen Index wie den MSCI World nach und enthalten automatisch alle darin gelisteten Unternehmen. Dadurch profitiert der Anleger von einer breit diversifizierten Anlage, ohne aktiv nach einzelnen Aktien suchen zu müssen.
Warum ist passives Investieren mit ETFs so beliebt?
- Geringe Kosten: ETFs haben meist Gebühren unter 0,5 %, während aktive Fonds oft über 1,5 % liegen. Das spart langfristig viel Geld.
- Breite Streuung: Ein einziger ETF kann hunderte oder sogar tausende Unternehmen enthalten, was das Risiko einzelner Fehlinvestitionen minimiert.
- Einfache Strategie: Beim passiven Investieren wird der Markt nicht aktiv geschlagen. Stattdessen wird er einfach nachgebildet. Das geschieht ohne ständiges Kaufen und Verkaufen.
- Bessere Renditechancen: Studien zeigen, dass aktive Fonds oft schlechter abschneiden als ETFs. Hohe Gebühren schmälern die Gewinne.
- Markteffizienz nutzen: Der Markt ist schon effizient. Statt zu versuchen, ihn zu schlagen, bildet ein ETF ihn nach. Das ist oft erfolgreicher.
Aktiv vs. passiv investieren
Beim aktiven Investieren gibt es zwei Möglichkeiten, um den Markt zu schlagen:
- Kauf einzelner Aktien: Anleger wählen gezielt die besten Aktien aus. Sie hoffen, eine bessere Rendite als der Gesamtmarkt zu erzielen.
- Investition in einen aktiv gemanagten Fonds: Ein Fondsmanager wählt die Aktien aus. Er versucht, durch kluges Handeln eine höhere Rendite zu erreichen.
Beide Varianten basieren darauf, dass der Markt ineffizient ist und mit der richtigen Strategie übertroffen werden kann. Doch hier liegt das Problem:
- Die meisten Märkte sind effizient, das heißt, alle bekannten Informationen sind bereits in den Aktienkursen enthalten.
- Es gibt keine sicheren Gewinner, denn sowohl private Anleger als auch Fondsmanager treffen emotionale oder falsche Entscheidungen.
- Hohe Kosten fressen Gewinne auf, insbesondere bei aktiv verwalteten Fonds mit Gebühren von 1,5 % oder mehr.
Passives Investieren funktioniert dagegen nach einem klaren Prinzip:
- Ein ETF bildet einfach einen Index nach, z. B. den MSCI World
- Geringe Kosten, da kein Fondsmanager bezahlt werden muss
- Breit gestreut, da ein ETF hunderte bis tausende Unternehmen umfasst
- Buy-and-Hold-Ansatz, bei dem das Investment über Jahre gehalten wird
Anstatt zu versuchen, durch eigene Analysen oder die Entscheidungen eines Fondsmanagers den Markt zu schlagen, folgt ein passives Investment einfach der Marktentwicklung – und ist damit langfristig oft erfolgreicher.
Warum aktive Fonds oft schlechter abschneiden
Ein wichtiger Nachteil von aktiv verwalteten Fonds sind die hohen Gebühren. ETFs haben normalerweise jährliche Kosten von 0,2 % bis 0,5 %. Aktive Fonds verlangen oft 1,5 % oder mehr.
Das bedeutet:
- Wer 10.000 Euro in einen aktiven Fonds investiert, zahlt jährlich 150 Euro an Gebühren.
- Bei einem passiven ETF mit 0,2 % Gebühren wären es dagegen nur 20 Euro pro Jahr.
Diese scheinbar kleinen Unterschiede haben langfristig große Auswirkungen. Über 30 Jahre kann ein aktiver Fonds allein durch Gebühren Tausende von Euro an Rendite kosten.
Aktive Fondsmanager müssen eine hohe Rendite erzielen. Nur so können sie die hohen Gebühren ausgleichen. In der Praxis schaffen das nur wenige.
MSCI World-ETF vs. aktiv verwalteter Fonds
Stellen wir uns zwei Anleger vor:
- Anna entscheidet sich für einen MSCI World-ETF, einen börsengehandelten Indexfonds, der über 1.600 Unternehmen weltweit abdeckt. Ihr Geld wird automatisch auf diese Firmen verteilt, was ihr eine breit gestreute Anlage ermöglicht. Sie verfolgt eine passive Anlagestrategie und setzt auf die langfristige Entwicklung des Marktes.
- Markus investiert in einen aktiv verwalteten Fonds. Ein Fondsmanager entscheidet regelmäßig, welche Aktien gekauft oder verkauft werden. Sein Ziel ist es, durch geschicktes Handeln eine bessere Rendite als der Markt zu erzielen. Dafür zahlt er allerdings hohe Verwaltungsgebühren.
Nach zehn Jahren zeigt sich ein deutlicher Unterschied:
- Annas ETF folgt dem MSCI World. Er hat niedrige Kosten und bringt eine solide Rendite.
- Markus’ aktiv verwalteter Fonds hat es nicht geschafft, den Markt dauerhaft zu schlagen. Durch hohe Gebühren und Fehlinvestitionen liegt seine Rendite unter der von Anna.
Dieses Beispiel zeigt, dass aktiv gemanagte Fonds oft Schwierigkeiten haben, langfristig besser abzuschneiden als passive Investments.

Die folgende Grafik veranschaulicht den langfristigen Einfluss von Fondskosten auf die Wertentwicklung einer Geldanlage. Sie zeigt, wie sich ein anfängliches Investment von 10.000 Euro über 20 Jahre hinweg entwickelt – einmal in einem aktiven Fonds mit jährlichen Gebühren von 1,5 % und einmal in einem ETF mit lediglich 0,2 % Kosten pro Jahr.
Während beide Anlagen von einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 6 % profitieren, führt die Kostenstruktur zu erheblichen Unterschieden im Endwert. Durch die hohen Gebühren eines aktiven Fonds verringert sich die Rendite jedes Jahr, wodurch sich der Zinseszinseffekt über die Jahre negativ auswirkt. Der ETF hingegen behält durch seine geringen Kosten mehr vom jährlichen Ertrag, sodass das investierte Kapital langfristig stärker wächst.
Die Grafik macht deutlich: Auch wenn 1,5 % Fondskosten zunächst nicht hoch erscheinen, summieren sie sich über Jahrzehnte zu einem beträchtlichen Betrag, der den Anlegerinnen und Anlegern entgeht. Wer sich für einen kostengünstigen ETF entscheidet, kann somit langfristig mehr Vermögen aufbauen.
Warum ist passives Investieren so beliebt?
- Geringe Kosten: ETFs haben keine teuren Fondsmanager, daher bleiben mehr Erträge beim Anleger.
- Breit diversifiziert: Ein ETF investiert in viele Unternehmen gleichzeitig, wodurch das Risiko einzelner Fehlinvestitionen minimiert wird.
- Einfache Strategie: Man investiert einmal und lässt das Geld langfristig arbeiten, ohne ständig aktiv eingreifen zu müssen.
- Weniger Risiko: Durch die breite Streuung wird das hohe Risiko einzelner Aktien reduziert.
- Effizienz nutzen: Der Markt ist schon effizient. Statt ihn zu schlagen, investiert ein ETF in den ganzen Markt.
Zahlreiche Studien zeigen, dass aktive Fonds langfristig oft nicht besser abschneiden als der Markt selbst. Ein passives Investment kann daher für viele Anleger die bessere Wahl sein.
Wer sollte passiv investieren?
- Langfristige Anleger: Wer über viele Jahre hinweg investiert, profitiert von der allgemeinen Marktentwicklung.
- Anfänger: ETFs sind eine einfache Möglichkeit, Geld anzulegen, ohne tiefgehendes Börsenwissen zu benötigen.
- Kostenbewusste Investoren: Da ETFs günstig sind, bleibt mehr Rendite übrig.
- Sicherheitsorientierte Anleger: Wer das Risiko einzelner Fehlinvestitionen minimieren möchte, profitiert von der breiten Streuung eines ETFs.
In der Praxis zeigt sich, dass passives Investieren für die meisten Anleger entspannter ist. Oft ist es auch langfristig erfolgreicher. Wer wenig Zeit hat, sucht niedrige Kosten und eine stabile Wertentwicklung. In diesem Fall ist ein ETF oft die bessere Wahl als ein aktiv gemanagter Fonds.

Aktuelle Studien bestätigen, dass es nur wenigen aktiv gemanagten Fonds gelingt, ihren Vergleichsindex langfristig zu übertreffen. Laut einer Analyse von S&P Global haben beispielsweise 92 % der auf Euro lautenden Aktienfonds über einen Zehnjahreszeitraum ihre Benchmark nicht geschlagen.
Eine weitere Untersuchung von e-fundresearch.com ergab, dass lediglich 11 % der Europa-Aktienfonds seit 1997 den MSCI Europe übertreffen konnten.
Diese Ergebnisse zeigen die Herausforderungen, mit denen aktive Fondsmanager konfrontiert sind. Sie erklären auch, warum passive Anlageprodukte wie ETFs immer beliebter werden. Die Grafik zeigt die Anzahl aktiver Fonds. Diese Fonds übertreffen ihren Vergleichsindex. Die Veränderung dieser Anzahl wird im Laufe der Zeit dargestellt.
Im ersten Jahr schaffen etwa 40 % der Fonds eine bessere Rendite als der Markt. Dieser Anteil sinkt jedoch mit der Zeit. Nach fünf Jahren sind es nur noch rund 25 %. Nach zehn Jahren sind es nur 15 %. Nach 20 Jahren schaffen es nur 5 % der aktiven Fonds. Diese Fonds haben eine höhere Rendite als der Index.
Diese Entwicklung zeigt, dass es für Anlegerinnen und Anleger schwer ist, mit aktiv gemanagten Fonds besser abzuschneiden. Oft sind kostengünstige Indexfonds (ETFs) die bessere Wahl. Hohe Gebühren und Marktzyklen machen es schwierig, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Deshalb sind nur wenige aktive Fonds langfristig erfolgreich.