Wie Sparpläne Ihr Anlageergebnis beeinflussen

Wer langfristig investieren möchte, steht oft vor der Frage: Einmalanlage oder Sparplan? Das Beispiel des Fonds Nordasia.com zeigt den Unterschied deutlich: Einmalanleger mussten rund 25 Jahre warten, bis sie ihr Geld zurückhatten, während Sparplankunden dank der hohen Volatilität von günstigen Einstiegskursen profitierten und heute klar im Plus liegen.

Martin Eberhard | zuletzt aktualisiert 16.10.2025

6,27 % p.a. mit Sparplan

Im ersten Szenario wird monatlich 100 € in den Fonds investiert. Über einen Zeitraum von 25 Jahren summieren sich die Einzahlungen auf 30.000 €. Der Endwert liegt bei 70.311 €, was einem Wertzuwachs von über 40.000 € und einer durchschnittlichen Jahresrendite von 6,27 % entspricht.

Der große Vorteil eines Sparplans liegt im Cost-Average-Effekt: Bei niedrigen Kursen kauft der Anleger mehr Anteile, bei hohen Kursen weniger. Über viele Jahre entsteht so ein günstiger Durchschnittspreis, und Marktschwankungen werden automatisch geglättet.

Ein weiterer, oft übersehener Punkt:
Gerade in den ersten Jahren ist das investierte Kapital im Verhältnis zur Gesamtsumme noch gering. Das Risiko von Kursschwankungen ist also überschaubar – und genau das eröffnet Chancen. Wer langfristig spart, kann zu Beginn bewusst spekulativer investieren, etwa in wachstumsorientierte oder volatile Fonds. Selbst größere Rücksetzer wirken sich kaum aus, weil nur ein kleiner Teil des geplanten Gesamtvermögens investiert ist.

Erst wenn das Depot über die Jahre wächst und größere Summen angelegt sind, sollte der Fokus stärker auf Diversifizierung und Stabilität liegen.
So kombiniert man langfristig Renditechancen und Risikokontrolle optimal: am Anfang konzentriert, später breiter aufgestellt.

2,59 % p.a. mit Sparplan & Einmalanlage

Im zweiten Beispiel wird zu Beginn eine Einmalanlage von 30.000 € getätigt, ergänzt durch denselben monatlichen Sparplan. Die Gesamteinzahlungen liegen bei 60.000 €, der Endwert beträgt 98.838 €. Das entspricht einer durchschnittlichen Jahresrendite von 2,59 %.

Was auf den ersten Blick solide klingt, zeigt bei genauerem Hinsehen ein typisches Problem der Einmalanlage: Der Startzeitpunkt war ungünstig – Anfang 2000, kurz vor dem Platzen der Dotcom-Blase. Die hohe Anfangsinvestition verlor stark an Wert, und erst viele Jahre später konnte der Sparplan die Verluste teilweise kompensieren. Das Beispiel zeigt, wie entscheidend das Timing ist, wenn große Summen auf einmal investiert werden.

– 0,20 % p.a. mit Einmalanlage

Im dritten Szenario wird ausschließlich eine Einmalanlage von 30.000 € im Jahr 2000 investiert. Nach 25 Jahren steht ein Endwert von 28.527 € – also ein Verlust von 1.473 €. Die durchschnittliche Jahresrendite liegt bei –0,20 %.

Dieses Ergebnis verdeutlicht, wie gefährlich ein schlechter Einstiegszeitpunkt sein kann. Wer am Höhepunkt einer Börsenrally einsteigt, trägt das Risiko über viele Jahre. Selbst starke Marktphasen danach – wie 2020 bis 2021 – konnten die anfänglichen Verluste nicht vollständig ausgleichen. Das Beispiel unterstreicht: Eine Einmalanlage erfordert Mut, Marktverständnis und vor allem günstige Einstiegszeitpunkte.

Fazit: Sparplan schlägt Einmalanlage

Variante Einzahlungen Endwert Rendite p.a. Kommentar
Einmalanlage 30.000 € 28.527 € –0,20 % Falscher Einstiegszeitpunkt → Verlust
Sparplan 30.000 € 70.311 € 6,27 % Gleichmäßige Käufe, Cost-Average-Effekt, anfangs spekulativer möglich
Einmalanlage + Sparplan 60.000 € 98.838 € 2,59 % Mischform → Startverluste bremsen Rendite

Investmentstrategie mit Plan statt Glück

Die Ergebnisse zeigen deutlich:
Ein Sparplan bietet langfristig die stabilsten und besten Chancen auf Vermögensaufbau. In der frühen Phase, wenn das Depot noch klein ist, darf das Investment ruhig risikoreicher sein – denn das „Geld im Risiko“ ist gering. Später, wenn sich das Vermögen aufgebaut hat, lohnt sich eine breitere Streuung und mehr defensive Stabilität.

Eine Einmalanlage kann sinnvoll sein, wenn die Märkte gerade stark gefallen sind und sich Erholungspotenzial abzeichnet. Die Kombination aus beidem ist ein guter Mittelweg, wenn sie bewusst geplant wird – etwa, indem ein Teil als Startbetrag investiert und der Rest über einen Sparplan verteilt wird.

Am Beispiel des Nordasia.com-Fonds wird klar: Wer regelmäßig spart, langfristig denkt und den Zinseszinseffekt wirken lässt, hat die besten Chancen auf nachhaltigen Anlageerfolg – unabhängig vom kurzfristigen Börsengeschehen.