Abgeltungssteuer: Alles was Sie wissen sollten

Die Abgeltungssteuer ist ein Thema, das für jeden Anleger wichtig ist, der in Deutschland Geld anlegt. Egal, ob Sie in Aktien, Anleihen, Investmentfonds oder andere Finanzinstrumente investieren, die Abgeltungssteuer kann Ihre Rendite erheblich beeinflussen. In diesem Artikel werden wir Ihnen alles erklären, was Sie über die Abgeltungssteuer wissen sollten, von den Grundlagen bis zu den Steuersätzen und wie Sie Ihre Steuerlast minimieren können.

Martin Eberhard | aktualisiert 01.12.2023

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Abgeltungssteuer ist eine Kapitalertragsteuer, die auf bestimmte Einkünfte aus Kapitalvermögen erhoben wird, darunter Zinsen, Dividenden und Kursgewinne aus Aktienverkäufen.

  • Der Standardsteuersatz für die Abgeltungssteuer beträgt 25 Prozent, hinzu kommen der Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls die Kirchensteuer.

  • Es gibt Freibeträge wie den Sparerpauschbetrag und den Veräußerungsgewinn, die dazu beitragen können, die Steuerlast zu reduzieren. Die Abgeltungssteuer wird in der Regel direkt von Banken und Finanzinstituten einbehalten und an das Finanzamt abgeführt.

In diesem Beitrag:

Was ist die Abgeltungssteuer?

Die Abgeltungssteuer ist eine Form der Kapitalertragsteuer, die auf bestimmte Einkünfte aus Kapitalvermögen erhoben wird. Dazu gehören beispielsweise Zinsen, Dividenden und Kursgewinne aus Aktienverkäufen. Die Abgeltungssteuer wurde in Deutschland im Jahr 2009 eingeführt und hat die frühere Regelung ersetzt, bei der Kapitalerträge dem persönlichen Einkommensteuersatz unterlagen.

Welche Einkünfte unterliegen der Abgeltungssteuer?

Die Abgeltungssteuer betrifft verschiedene Arten von Kapitalerträgen, darunter:

  • Zinsen: Einkünfte aus Zinserträgen von Sparbüchern, Festgeldkonten und Anleihen unterliegen der Abgeltungssteuer.
  • Dividenden: Wenn Sie Aktien halten und von Ihren Investments Dividenden erhalten, werden diese ebenfalls besteuert.
  • Kursgewinne: Gewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren wie Aktien oder Investmentfondsanteilen sind ebenfalls abgeltungssteuerpflichtig, sofern sie nicht steuerfrei sind.
  • Fondsausschüttungen: Ausschüttungen von Investmentfonds unterliegen ebenfalls der Abgeltungssteuer.

Wie hoch ist der Abgeltungssteuersatz?

Der Steuersatz für die Abgeltungssteuer beträgt in der Regel 25 Prozent. Hinzu kommt der Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent auf die Steuerschuld und gegebenenfalls die Kirchensteuer, deren Satz je nach Bundesland unterschiedlich ist. Insgesamt kann der Steuersatz also zwischen rund 26,4 Prozent und 28 Prozent liegen.

Freibetrag und Sparerpauschbetrag

Es gibt jedoch Freibeträge, die Ihre Steuerlast reduzieren können. Der Sparerpauschbetrag liegt aktuell bei 1000 Euro pro Person (2.000 Euro für Ehepaare) und kann für Zinseinkünfte genutzt werden. Das bedeutet, dass Sie bis zu diesem Betrag steuerfrei Zinsen erhalten können.

Darüber hinaus gibt es einen Freibetrag für Aktiengewinne, den sogenannten Veräußerungsgewinn. Dieser beträgt 600 Euro pro Person (1.200 Euro für Ehepaare) und bezieht sich auf Gewinne aus dem Verkauf von Aktien.

Wie wird die Abgeltungssteuer einbehalten?

In der Regel wird die Abgeltungssteuer direkt von Ihrer Bank oder Ihrem Finanzinstitut einbehalten und an das Finanzamt abgeführt. Sie müssen die Kapitalerträge also nicht selbst in Ihrer Steuererklärung angeben.

Ausnahmen von der Abgeltungssteuer

Es gibt einige Ausnahmen von der Abgeltungssteuer. Dazu gehören beispielsweise Gewinne aus dem Verkauf von Aktien, wenn die Aktien länger als ein Jahr gehalten wurden. Diese unterliegen nicht der Abgeltungssteuer, sondern werden als steuerfreie Veräußerungsgewinne behandelt.

Fazit

Die Abgeltungssteuer ist eine wichtige Steuer für alle, die in Deutschland Kapitalerträge erzielen. Es ist wichtig, die Regeln und Freibeträge zu kennen, um Ihre Steuerlast zu minimieren und Ihre Rendite zu maximieren. Wenn Sie unsicher sind, wie die Abgeltungssteuer Ihre Investments beeinflusst, ist es ratsam, sich von einem Steuerberater oder Finanzexperten beraten zu lassen.