Allwetter-Portfolio: Prognosefrei investieren in jeder Marktphase!

Ein „Allwetter Portfolio“ ist eine Anlagestrategie, die darauf ausgerichtet ist, in verschiedenen Wirtschaftslagen stabile Gewinne zu erzielen und gleichzeitig das Risiko gering zu halten. Das Ziel ist nicht, besser als der Gesamtmarkt zu sein oder zukünftige Entwicklungen genau vorherzusagen. Stattdessen liegt der Fokus auf einer stressfreien Anlage, die keine genauen Prognosen benötigt. Diese Strategie wurde besonders durch Ray Dalio und seinen Hedgefonds Bridgewater Associates bekannt. In diesem Artikel erfahren Sie mehr darüber.

Martin Eberhard | aktualisiert 08.01.2024

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01.01.2024 bis 05.04.2024

Das Wichtigste in Kürze:

  • Niemand weiß, welche Anlageklasse nächstes Jahr die beste sein wird!

  • Mit einem Allwetter-Portfolio streuen Sie Ihr Geld, um für jede Marktphase gut gerüstet zu sein.

  • Breite Streuung reduziert dabei die Risiken, begrenzt aber auch die Renditechance.

So gehen Sie vor:

  • Eröffnen Sie ein Depot

  • Bauen Sie Ihr Allwetter Portfolio selbst oder orientieren Sie sich an unserem Vorschlag.

  • Richten Sie ein regelmäßiges (automatisches) Rebalancing ein.

Prognosefrei & einfach investieren

Prognosefreies Investieren bedeutet, dass man beim Investieren nicht versucht, die Zukunft vorherzusagen. Man setzt nicht auf einzelne Aktien oder Branchen, von denen man glaubt, dass sie besonders gut abschneiden werden. Stattdessen verteilt man sein Geld auf viele verschiedene Anlagen, ohne zu versuchen, „den Markt zu schlagen“.

Warum prognosefrei investieren?

  1. Einfachheit: Prognosefreies Investieren ist weniger kompliziert. Man muss keine Marktberichte studieren oder Finanznachrichten verfolgen.
  2. Risikostreuung: Indem man in eine breite Palette von Anlagen investiert, verteilt man das Risiko. Wenn eine Anlage schlecht läuft, können andere dies ausgleichen.
  3. Langfristige Stabilität: Historisch gesehen haben breit gestreute Anlagen wie Indexfonds über lange Zeiträume hinweg stabile Erträge geliefert. Man setzt auf das allgemeine Wachstum der Wirtschaft, statt auf die Zukunft einzelner Unternehmen.

Allwetterportfolio nach Ray Dalio

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Das Konzept des prognosefreien Investierens lässt sich gut am Beispiel des Allwetterportfolios von Ray Dalio illustrieren. Ray Dalio, ein renommierter Investor und Gründer des Hedgefonds Bridgewater Associates, entwickelte das Allwetterportfolio mit dem Ziel, eine Anlagestrategie zu schaffen, die unter verschiedenen wirtschaftlichen Bedingungen stabil bleibt. Dieser Ansatz passt gut zum Gedanken des prognosefreien Investierens, da er darauf abzielt, das Risiko zu minimieren und gleichzeitig eine solide Rendite zu erzielen, ohne zu versuchen, Marktbewegungen vorherzusagen.

Grundprinzipien des Allwetterportfolios

  1. Diversifikation: Das Allwetterportfolio verteilt Investitionen auf verschiedene Anlageklassen (z.B. Aktien, Anleihen, Rohstoffe). Diese Diversifikation hilft, Risiken zu streuen und die Auswirkungen von Marktschwankungen zu mildern.
  2. Ausbalancierung: Die Aufteilung der Anlagen erfolgt nicht nur nach Anlageklassen, sondern auch nach deren Risikoprofil und erwarteter Performance unter verschiedenen wirtschaftlichen Bedingungen (Inflation, Deflation, Wirtschaftswachstum, Rezession).
  3. Risikomanagement: Das Portfolio ist so konzipiert, dass es gegen extreme Marktereignisse widerstandsfähig ist. Es geht nicht darum, hohe Renditen in guten Zeiten zu erzielen, sondern darum, in schlechten Zeiten weniger zu verlieren.

Die vier Jahreszeiten an der Börse

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Quelle: Ray Dalio

Das Ziel des Allwetter-Portfolios ist es, in vier möglichen Wirtschaftsszenarien zu performen:

  1. Wirtschaftswachstum
  2. Wirtschaftlicher Abschwung
  3. Inflation
  4. Deflation

Jede dieser Phasen bringt unterschiedliche Anlagechancen und Risiken mit sich. Das klassische Portfolio von Dalio besteht aus:

  • 30% Aktien
  • 40% Langfristige Staatsanleihen
  • 15% Mittelfristige Staatsanleihen
  • 7,5% Gold
  • 7,5% Rohstoffe (außer Gold)

Die Aufteilung basiert auf der Vorstellung, dass unterschiedliche Teile des Portfolios in verschiedenen wirtschaftlichen Zuständen gut performen.

Das Allwetter-Portfolio berücksichtigt unterschiedliche ökonomische Jahreszeiten. Historisch betrachtet gibt es in jeder dieser Phasen Anlageklassen, die gut oder schlecht abschneiden. Ray Dalio empfiehlt, das Risiko gleichmäßig auf alle vier Jahreszeiten und ihre entsprechenden Anlageklassen zu verteilen. Dieser Ansatz konzentriert sich nicht auf das maximale Ertragspotenzial, sondern auf effektives Risikomanagement.

Während Wirtschaftswachstumsphasen tendieren Aktien dazu, hohe Erträge zu liefern. In Zeiten von Deflation oder Abschwung sind Staatsanleihen eher die sichere Wahl. Gold und andere Rohstoffe bieten Schutz vor Inflation. Dieser Ansatz bietet eine Möglichkeit, sich gegen unerwartete Marktschwankungen abzusichern.

Viele Anleger stellen sich die Frage, wie sie 100.000 Euro anlegen würden, wenn sie nochmal von vorne beginnen könnten. Während Zeiten, in denen die Börsenkurse steigen, ist alles rosig. Doch wenn Anlagen nicht die erwarteten Renditen liefern, neigen Investoren dazu, Entscheidungen zu überdenken und manchmal sogar ihre Investitionen vollständig zurückzuziehen.

fondsfueralle Allwetterportfolio

Basierend auf dem Konzept des Allwetter-Portfolios von Ray Dalio und unter Berücksichtigung der Anpassung von fondsfueralle.de, bei der die Aktienquote von 30% auf 50% erhöht wird, könnte ein angepasstes Portfolio folgendermaßen aussehen:

  1. 50% Aktien: Diese erhöhte Allokation in Aktien zielt darauf ab, das Wachstumspotenzial des Portfolios zu steigern. Dies könnte durch breit diversifizierte, weltweite Aktien-ETFs erreicht werden, die große, mittlere und kleine Unternehmen abdecken.
  2. 30% Langfristige Staatsanleihen: Diese Anleihen bieten Stabilität und Schutz in Zeiten niedriger Zinsen. Sie helfen, das Risiko des Portfolios zu mindern, insbesondere wichtig bei einer höheren Aktienquote.
  3. 10% Mittelfristige Staatsanleihen: Diese bieten eine Balance zwischen Risiko und Ertrag und helfen, die Volatilität des Portfolios weiter zu reduzieren.
  4. 5% Immobilien: Immobilien-ETFs oder REITs (Real Estate Investment Trusts) können hierfür genutzt werden, um Diversifikation und potenzielle Einkommensströme durch Mieteinnahmen zu bieten.
  5. 5% Rohstoffe inklusive Gold: Diese Kategorie umfasst Gold sowie andere Rohstoffe. Ein breit diversifizierter Rohstoff-ETF, der auch Gold beinhaltet, kann hierfür geeignet sein.

Diese Anpassung des Allwetter-Portfolios erhöht das Wachstumspotenzial durch eine stärkere Gewichtung von Aktien, während gleichzeitig versucht wird, durch eine strategische Allokation in Anleihen, Immobilien, Gold und Rohstoffe ein ausgewogenes Risikoprofil beizubehalten. Es ist wichtig zu beachten, dass eine höhere Aktienquote in der Regel mit einer höheren Volatilität und einem potenziell höheren Risiko verbunden ist. Daher sollte diese Anpassung des Portfolios sorgfältig abgewogen und an die individuelle Risikotoleranz und die finanziellen Ziele des Anlegers angepasst werden.

 

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Ein gängiges Werkzeug für prognosefreies Investieren sind Indexfonds oder ETFs (Exchange Traded Funds). Diese Fonds kopieren einfach einen bestimmten Index, wie den DAX oder den S&P 500, der viele verschiedene Unternehmen umfasst. Indem man in solche Fonds investiert, investiert man gleichzeitig in alle Unternehmen, die im Index enthalten sind.

Quelle: J.P. Morgan Asset Management

Monatskommentar

Performance 30.06.2019 – 22.03.2024

Allwetter

Anlagebeispiel ETF Portfolio

Allwetterdepot

Prognosefreies vs. aktives Investieren

Wetter

Das Konzept des prognosefreien Investierens und des aktiven Investierens durch aktive Fondsauswahl repräsentieren zwei grundlegend unterschiedliche Ansätze im Bereich der Geldanlage. Beide Ansätze haben ihre eigenen Philosophien, Strategien und Risikoprofile:

Prognosefreies Investieren

  1. Definition: Prognosefreies Investieren basiert auf der Annahme, dass es langfristig schwierig bis unmöglich ist, konstant den Markt zu schlagen oder Marktbewegungen genau vorherzusagen. Dieser Ansatz vermeidet spekulative Entscheidungen basierend auf Marktprognosen.
  2. Strategie: Investoren, die prognosefrei investieren, neigen dazu, in breit diversifizierte, passive Anlageinstrumente wie Indexfonds oder ETFs zu investieren. Diese Fonds replizieren die Performance eines Marktindexes und erfordern keine aktive Auswahl oder Timing-Entscheidungen.
  3. Vorteile: Geringere Kosten (niedrigere Verwaltungsgebühren), geringerer Zeitaufwand für die Überwachung und Anpassung des Portfolios, und historisch gesehen oft bessere Langzeitergebnisse im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds.
  4. Nachteile: Keine Möglichkeit, den Markt zu schlagen, da das Portfolio lediglich die Marktperformance nachbildet. In Phasen von Marktabschwüngen gibt es keine aktive Steuerung, um Verluste zu minimieren.

Aktives Investieren durch aktive Fondsauswahl

  1. Definition: Aktives Investieren beinhaltet die Auswahl von Fonds oder Wertpapieren durch Fondsmanager oder Investoren mit dem Ziel, eine bessere Rendite als der Markt oder ein bestimmter Benchmark zu erzielen.
  2. Strategie: Aktive Fondsmanager nutzen Marktforschung, Prognosen, und ihre eigene Expertise, um Wertpapiere auszuwählen, die ihrer Meinung nach eine überdurchschnittliche Performance erzielen werden. Dies kann das Timing von Käufen/Verkäufen, das Ausnutzen von Markttrends oder das Investieren in unterbewertete Aktien umfassen.
  3. Vorteile: Potenzial, den Markt zu schlagen und höhere Renditen zu erzielen. Aktives Management kann auch in volatilen oder abwärtsgerichteten Märkten Schutz bieten, indem rechtzeitig Anpassungen vorgenommen werden.
  4. Nachteile: Höhere Kosten durch Verwaltungsgebühren und Transaktionskosten. Risiko von Fehlentscheidungen durch den Fondsmanager, was zu unterdurchschnittlicher Performance führen kann. Historische Daten zeigen, dass viele aktive Fonds langfristig nicht besser abschneiden als passive Fonds.

Zusammenfassung

  • Prognosefreies Investieren: Fokus auf langfristige, passive Anlagestrategien, die auf Marktindizes basieren. Geringere Kosten, aber keine Möglichkeit, den Markt zu schlagen.
  • Aktives Investieren: Versuch, durch gezielte Auswahl und Timing den Markt zu übertreffen. Höhere Kosten und Risiken, aber mit dem Potenzial für höhere Renditen.

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