Was bedeutet der Begriff „Ausgabeaufschlag (Agio)“?
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Der Ausgabeaufschlag, auch Agio genannt, ist eine Gebühr, die beim Kauf von Anteilen an Investmentfonds wie beispielsweise Aktienfonds, Rentenfonds oder Mischfonds anfällt. Der Ausgabeaufschlag stellt eine einmalige Gebühr dar, die in der Regel als Prozentsatz des Anlagebetrags berechnet wird und den Kosten für den Vertrieb und die Beratung im Zusammenhang mit dem Fondsanteilskauf deckt.
Wenn ein Anleger Fondsanteile kauft, wird der Ausgabeaufschlag zum Nettoinventarwert (Net Asset Value, NAV) des Fonds hinzugefügt, um den Kaufpreis oder den Ausgabepreis zu ermitteln. Der Nettoinventarwert ist der Wert des Fondsvermögens abzüglich der Verbindlichkeiten, geteilt durch die Anzahl der ausstehenden Anteile.
Ein Beispiel: Angenommen, der NAV eines Fonds beträgt 100 Euro und der Ausgabeaufschlag liegt bei 5%. In diesem Fall würde der Anleger 105 Euro pro Anteil zahlen (100 Euro NAV + 5 Euro Ausgabeaufschlag). Der Ausgabeaufschlag wird direkt dem Fondsverwalter oder der verkaufenden Stelle, wie einer Bank oder einem Finanzberater, gutgeschrieben und nicht dem Fondsvermögen hinzugefügt.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Ausgabeaufschlag nicht die einzige Gebühr ist, die bei Investmentfonds anfällt. Es können auch laufende Kosten wie Verwaltungsgebühren, Depotbankgebühren oder Performancegebühren anfallen. Bei der Auswahl eines Investmentfonds sollten Anleger die Gesamtkosten berücksichtigen und diese in Relation zur erwarteten Rendite setzen.
In den letzten Jahren haben sich kostengünstigere Anlagealternativen wie börsengehandelte Fonds (ETFs) zunehmender Beliebtheit erfreut. ETFs verfolgen in der Regel einen passiven Anlageansatz und haben oft niedrigere Kosten, einschließlich geringerer oder gar keiner Ausgabeaufschläge, im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds.