Tracking Error

Vielleicht haben Sie schon einmal von diesem Begriff gehört, sind sich aber nicht sicher, was er genau bedeutet. Keine Sorge, wir erklären Ihnen alles in einfachen Worten.

Martin Eberhard | zuletzt aktualisiert 15.10.2023

Tracking Error

Was ist Tracking Error?

Der Begriff „Tracking Error“ mag auf den ersten Blick kompliziert erscheinen, aber er ist eigentlich ziemlich einfach zu verstehen. Stellen Sie sich vor, Sie haben Geld in einen Fonds investiert. Dieser Fonds hat als Ziel, die Wertentwicklung eines bestimmten Index oder Benchmarks nachzubilden. Der Tracking Error ist die Abweichung der Wertentwicklung dieses Fonds vom Wert des Index oder Benchmarks.

Warum sollten Sie sich als Anleger darüber informieren?

Diese Frage ist berechtigt. Warum sollten Sie sich überhaupt darum kümmern, wie gut Ihr Fonds die Wertentwicklung des Index nachbildet?

Die Antwort liegt in den Auswirkungen auf Ihre Rendite. Je geringer der Tracking Error eines Fonds ist, desto näher kommt er der Wertentwicklung des Index. Und das ist wichtig, denn Anleger investieren oft in Fonds, um an der Wertentwicklung des Index teilzuhaben.

Tracking Error vs. Gesamtertrag

Um die Bedeutung des Tracking Error besser zu verstehen, müssen wir den Unterschied zwischen Tracking Error und Gesamtertrag verstehen. Der Gesamtertrag eines Fonds ist einfach die Rendite, die Sie als Anleger erhalten, wenn Sie in diesen Fonds investieren. Der Tracking Error hingegen misst, wie genau der Fonds die Wertentwicklung des Index nachbildet.

Stellen Sie sich vor, Sie haben zwei Fonds zur Auswahl. Beide haben über das Jahr hinweg eine Rendite von 8% erzielt.

Aber der eine Fonds hat einen sehr niedrigen Tracking Error, was bedeutet, dass seine Wertentwicklung dem Index sehr nahekommt. Der andere Fonds hat einen hohen Tracking Error und weicht stark von der Indexwertentwicklung ab.

Obwohl beide Fonds die gleiche Rendite erzielt haben, kann der Fonds mit niedrigem Tracking Error für Sie als Anleger attraktiver sein, da er die Indexwertentwicklung genauer nachbildet.

Wie wird Tracking Error berechnet?

Die Berechnung des Tracking Error ist eigentlich recht einfach. Sie nehmen die monatlichen oder jährlichen Renditen Ihres Fonds und subtrahieren davon die Renditen des Index oder Benchmarks, den der Fonds nachbilden soll. Das Ergebnis ist der Tracking Error. Je niedriger dieser Wert ist, desto besser ist die Nachbildung.

Lassen Sie uns ein Beispiel betrachten: Wenn Ihr Fonds im letzten Jahr eine Rendite von 10% erzielt hat und der Index, den er nachbilden soll, eine Rendite von 9% hatte, beträgt der Tracking Error 1%. Je näher dieser Wert bei null liegt, desto genauer bildet der Fonds den Index nach.

Warum ist Tracking Error relevant für Anleger?

Nun fragen Sie sich vielleicht, warum Sie als Anleger überhaupt darauf achten sollten, wie genau Ihr Fonds den Index nachbildet. Die Antwort liegt in den Risiken und Chancen, die damit verbunden sind.

Ein hoher Tracking Error kann bedeuten, dass Ihr Fonds sich stark vom Index unterscheidet. Das kann sowohl positiv als auch negativ sein.

Auf der positiven Seite kann der Fonds Ihre Rendite steigern, wenn er sich besser entwickelt als der Index. Auf der negativen Seite kann er jedoch auch Verluste verursachen, wenn er schlechter abschneidet als der Index. Ein niedriger Tracking Error kann Ihnen mehr Stabilität und Vorhersehbarkeit bieten, da der Fonds dem Index enger folgt.

Strategien zur Minimierung des Tracking Error

Wenn Sie als Anleger den Tracking Error im Auge behalten möchten, gibt es einige Strategien, die Sie nutzen können. Fondsanbieter und Fondsmanager arbeiten ständig daran, den Tracking Error zu minimieren. Dazu gehören die Auswahl der richtigen Wertpapiere, die Diversifikation des Portfolios und die sorgfältige Überwachung der Wertentwicklung.

Als Anleger können Sie auch Fonds auswählen, die historisch gesehen einen niedrigen Tracking Error aufweisen. Dies kann bedeuten, dass Sie besser in der Lage sind, die Wertentwicklung des Index zu verfolgen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ein niedriger Tracking Error nicht immer gleichbedeutend mit einer besseren Rendite ist. Es hängt alles von Ihren Anlagezielen und Ihrer Risikobereitschaft ab.

Fallbeispiel: ETFs und Tracking Error

Ein interessantes Beispiel für die Bedeutung des Tracking Error sind Exchange Traded Funds (ETFs). ETFs sind Fonds, die an einer Börse wie Aktien gehandelt werden. Sie sind dafür bekannt, oft einen sehr geringen Tracking Error zu haben, da sie darauf ausgelegt sind, die Wertentwicklung eines bestimmten Index genau nachzubilden.

Wenn Sie sich also für ETFs interessieren, sollten Sie auf den Tracking Error achten. Ein ETF mit einem niedrigen Tracking Error kann eine gute Wahl sein, wenn Sie einfach und kostengünstig an der Wertentwicklung eines Index teilhaben möchten.

Tracking Error in der Praxis

Um das Konzept des Tracking Error in der Praxis besser zu verstehen, lassen Sie uns ein weiteres Beispiel betrachten. Angenommen, Sie haben 10.000 Euro investiert und Ihr Fonds hat einen Tracking Error von 2%. Das bedeutet, dass die Wertentwicklung Ihres Fonds um 2% von der Wertentwicklung des Index abweicht.

Wenn der Index eine Rendite von 8% erzielt, würde Ihr Fonds eine Rendite von 6% erzielen (8% – 2%). Wenn der Tracking Error jedoch nur 0,5% beträgt, würde Ihr Fonds eine Rendite von 7,5% erzielen (8% – 0,5%). Sie können sehen, wie der Tracking Error die Rendite Ihres Fonds beeinflusst.

Fazit

In diesem Artikel haben wir das Konzept des Tracking Error im Finanzbereich in einfacher Sprache erklärt. Wir haben herausgefunden, dass der Tracking Error die Abweichung der Wert