Fondskosten: Gebühren bei Fonds und ETFs auf einen Blick

Wer in Investmentfonds oder ETFs investiert, möchte natürlich vor allem eines: sein Geld vermehren. Doch um zu wissen, wie viel am Ende wirklich für Sie übrig bleibt, ist es wichtig, alle anfallenden und möglichen Kosten im Blick zu haben. In diesem Bericht gehen wir Schritt für Schritt durch die verschiedenen Kostenarten, die bei der Geldanlage in Fonds und ETFs entstehen können.

Martin Eberhard | zuletzt aktualisiert 14.02.2024

Kosten bei der Geldanlage

Einmalige Kosten beim Kauf und Verkauf

Bevor Sie überhaupt in einen Investmentfonds oder ETF investieren, können bereits einmalige Kosten anfallen. Diese Kosten können sich bei verschiedenen Anbietern und Fondsarten unterscheiden. Schauen wir uns die wichtigsten an:

Ausgabeaufschlag

Der Ausgabeaufschlag ist eine Art Eintrittsgebühr, die Sie beim Kauf eines Investmentfonds zahlen. Er beträgt in der Regel zwischen 0,5 % und 5 % des investierten Betrags und wird direkt abgezogen. Bei ETFs gibt es diesen Aufschlag nicht, was ein großer Vorteil ist.

Rücknahmeabschlag

Bei einigen Fonds fällt auch beim Verkauf eine Gebühr an – der Rücknahmeabschlag. Dieser ist weniger üblich als der Ausgabeaufschlag, kann aber besonders dann auftreten, wenn Sie Ihr Investment innerhalb eines bestimmten Zeitraums wieder verkaufen möchten.

Transaktionskosten

Sowohl beim Kauf als auch beim Verkauf von Fonds oder ETFs können Transaktionskosten anfallen. Diese entstehen durch die Handelsplattform oder die Bank und variieren je nach Anbieter. Oft handelt es sich um feste Gebühren oder prozentuale Kosten.

Laufende Kosten

Während Ihrer gesamten Anlagedauer fallen laufende Kosten an. Diese können die Rendite langfristig beeinflussen, weshalb sie besonders zu beachten sind.

Verwaltungsgebühr

Die Verwaltungsgebühr deckt die Kosten des Fondsanbieters für die Verwaltung des Fonds. Sie wird oft jährlich berechnet und liegt bei ETFs meist zwischen 0,1 % und 0,5 %, während sie bei aktiv gemanagten Fonds höher sein kann – oft zwischen 1 % und 2 %.

Fondsmanagementgebühr

Bei aktiv gemanagten Fonds zahlen Sie zusätzlich eine Fondsmanagementgebühr. Hier geht es darum, dass der Fondsmanager aktiv Entscheidungen trifft, welche Aktien oder Anleihen gekauft oder verkauft werden. Diese Gebühr ist bei ETFs nicht relevant, da diese passiv verwaltet werden.

TER (Total Expense Ratio)

Die TER, oder auch „Gesamtkostenquote“, gibt einen Überblick über die gesamten jährlichen Kosten eines Fonds oder ETFs. Sie beinhaltet die Verwaltungs- und Managementgebühr sowie andere laufende Kosten, aber nicht die Transaktionskosten und eventuell anfallende Performance-Gebühren. Die TER kann bei ETFs zwischen 0,1 % und 0,8 % liegen, während sie bei aktiv gemanagten Fonds deutlich höher sein kann.

Depotgebühren

Um Fonds oder ETFs zu halten, benötigen Sie ein Depot bei einer Bank oder einem Broker. Einige Anbieter verlangen dafür Depotgebühren – das sind Kosten für die Verwahrung und Verwaltung Ihres Investments. Viele Anbieter bieten mittlerweile jedoch auch kostenlose Depots an, besonders für ETFs.

Zusätzliche Gebühren und versteckte Kosten

Zusätzlich zu den bereits genannten Kosten gibt es einige weitere, die weniger bekannt sind, aber Ihre Rendite ebenfalls beeinflussen können.

Performance-Gebühren

Einige Fondsanbieter verlangen eine Performance-Gebühr, wenn der Fonds eine besonders gute Rendite erzielt. Diese Gebühr ist eine Art Erfolgsprämie für den Fondsmanager und wird meist nur bei aktiv gemanagten Fonds erhoben.

Fondsumschichtungsgebühren

Fondsmanager schichten die Anlagen im Fonds oft um, um bessere Renditen zu erzielen. Diese Umschichtungen kosten Geld, und diese Kosten werden oft indirekt an die Anleger weitergegeben. ETFs haben hier einen Vorteil, da sie aufgrund ihres passiven Ansatzes weniger Umschichtungen vornehmen.

Währungskosten

Investieren Sie in Fonds oder ETFs, die in einer anderen Währung notieren, können Währungskosten anfallen. Diese entstehen, wenn die Währung Ihres Investments in die Heimatwährung umgerechnet wird.

Kosten bei der Steuer: Was fällt hier an?

Beim Investieren kommen Sie auch um das Thema Steuern nicht herum. In Deutschland fallen auf Gewinne aus Investmentfonds und ETFs Kapitalertragsteuern an. Dazu gehören die Abgeltungssteuer, der Solidaritätszuschlag und eventuell auch die Kirchensteuer. ETFs und Fonds, die im Ausland ansässig sind, können außerdem mit zusätzlichen Steuervorauszahlungen belegt sein, wie der Vorabpauschale, die seit 2018 gilt.

Vergleich von ETFs und aktiv gemanagten Fonds: Wo ist es günstiger?

ETFs und aktiv gemanagte Fonds unterscheiden sich nicht nur in der Strategie, sondern auch bei den Kosten:

  • ETFs: Die günstigere Option, weil sie passiv verwaltet werden. Hier fallen hauptsächlich Verwaltungsgebühren und geringe TERs an.
  • Aktiv gemanagte Fonds: In der Regel teurer, da die Fondsmanagementgebühren und Performance-Gebühren hinzukommen. Auch die TER ist höher.

Generell gilt: Wenn Sie langfristig in den Markt investieren möchten und auf Kosten achten, sind ETFs oft die günstigere Wahl. Aktive Fonds können sich lohnen, wenn Sie an eine besonders gute Performance durch das Management glauben und bereit sind, höhere Gebühren zu akzeptieren.

Fazit: So minimieren Sie Ihre Fondskosten

Fondskosten können die Rendite über Jahre hinweg stark beeinflussen. Um die Kosten niedrig zu halten, sollten Sie Folgendes beachten:

  • Vergleichen Sie die TER und die Verwaltungsgebühren verschiedener Fonds und ETFs.
  • Beachten Sie die Ausgabeaufschläge und setzen Sie gegebenenfalls auf kostengünstigere Alternativen wie ETFs.
  • Prüfen Sie Depotgebühren und wählen Sie einen Anbieter mit günstigen Konditionen.
  • Setzen Sie auf langfristige Strategien, um häufige Umschichtungen und damit verbundene Transaktionskosten zu vermeiden.

Letztendlich hilft Ihnen ein genauer Blick auf die Kosten dabei, die ideale Balance zwischen Rendite und Ausgaben zu finden. So bleibt am Ende mehr für Sie übrig!