Börsencrash: Was tun bei einem Börsencrash?

Ein Börsencrash kann für viele Anleger beängstigend sein, da er oft mit plötzlichen und starken fallenden Kursen einhergeht. Aber was ist ein Börsencrash, wie können Sie sich darauf vorbereiten, und wie sollten Sie darauf reagieren? Dieser Artikel beleuchtet die Hintergründe und bietet Strategien, um während eines Marktcrashs besonnen zu bleiben und langfristig erfolgreich zu investieren.

Martin Eberhard | zuletzt aktualisiert 05.08.2024

Boersencrash

Was ist ein Börsencrash?

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Ein Börsencrash ist ein großer Rückgang der Aktienkurse, der oft schnell passiert, manchmal innerhalb weniger Tage oder sogar Stunden. Solche Crashs entstehen meist durch einen plötzlichen Verkauf von Aktien. Viele Investoren verkaufen ihre Aktien gleichzeitig, was den Verkaufsdruck erhöht und die Kurse weiter sinken lässt. Dies führt zu einem Teufelskreis: Immer mehr Anleger verkaufen aus Angst, und die Kurse fallen noch stärker.

Ein bekanntes Beispiel für einen Börsencrash ist der Schwarze Donnerstag und der Schwarze Freitag im Oktober 1929, die den Beginn der Weltwirtschaftskrise markierten. Ein weiteres berühmtes Ereignis ist der Schwarze Montag im Oktober 1987, als die Wall Street ihren größten prozentualen Einbruch an einem Tag erlebte. Auch der Crash im März 2020 durch die COVID-19-Pandemie ist ein jüngeres Beispiel für einen solchen dramatischen Kursverfall. Jeder dieser Crashs hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die US-amerikanische und globale Wirtschaft.

Börsencrash oder Bärenmarkt?

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Ein Börsencrash bezieht sich auf einen schnellen und dramatischen Kursverfall an der Börse, bei dem die Kurse innerhalb kurzer Zeit stark sinken. Ein solcher Crash kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, wie zum Beispiel wirtschaftliche Unsicherheit, politische Instabilität, ein plötzlicher Ausverkauf von Aktien oder eine Kombination aus diesen und anderen Faktoren.

Ein Bärenmarkt hingegen bezieht sich auf eine längere Phase von sinkenden Kursen und einer allgemein negativen Stimmung an der Börse. In einem Bärenmarkt sind die Kurse in der Regel über einen längeren Zeitraum hinweg rückläufig, und es kann schwieriger sein, Gewinne an der Börse zu erzielen. Ein Bärenmarkt kann verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel eine Rezession, eine angespannte politische Situation oder eine Überbewertung des Marktes.

Obwohl es Unterschiede zwischen einem Börsencrash und einem Bärenmarkt gibt, können sie sich auch überschneiden. Ein Börsencrash kann der Beginn eines Bärenmarktes sein, wenn er zu einer längeren Phase von sinkenden Kursen führt. In einem Bärenmarkt können jedoch auch kurzzeitige Erholungen auftreten, bevor die Kurse erneut fallen.

Ursachen eines Börsencrashs

Ein Börsencrash kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter:

  1. Wirtschaftliche Turbulenzen: Rezessionen, hohe Arbeitslosigkeit oder eine stagnierende Wirtschaft können das Vertrauen der Investoren erschüttern und zu einem Crash führen.
  2. Spekulationsblasen: Wenn die Preise von Aktien, wie während der Dotcom-Blase Ende der 1990er Jahre, weit über ihren tatsächlichen Wert steigen, kann ein plötzlicher Einbruch diese Blase platzen lassen. Dies war besonders deutlich zu sehen, als der Nasdaq Composite zwischen März 2000 und Oktober 2002 um fast 78 % fiel.
  3. Politische Unsicherheit: Ereignisse wie politische Instabilität, Kriege oder unvorhergesehene politische Entscheidungen können ebenfalls zu einem Börsencrash führen. Solche Ereignisse können das Vertrauen in die Märkte erschüttern und zu fallenden Kursen führen, wie es während der Finanzkrise 2008 oder dem Irak-Krieg 1990 geschah.
  4. Zinserhöhungen: Wenn Zentralbanken wie die Federal Reserve in den USA die Zinssätze erhöhen, kann dies zu einem Ausverkauf an den Aktienmärkten führen, da Investoren ihr Geld in weniger riskante Anlagen umschichten.
  5. Externe Schocks: Naturkatastrophen, Pandemien oder andere unvorhersehbare Ereignisse können ebenfalls zu einem plötzlichen Marktcrash führen. Der Crash im März 2020 durch die COVID-19-Pandemie ist ein Beispiel dafür, wie schnell und unerwartet ein globaler Schock die Märkte beeinflussen kann.

Bekannte Börsencrashs in der Geschichte

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  • Schwarzer Donnerstag und Schwarzer Freitag (Oktober 1929): Diese Tage markierten den Beginn der Weltwirtschaftskrise und führten zu einem drastischen Einbruch des Dow Jones und einem wirtschaftlichen Abschwung, der über ein Jahrzehnt andauerte.
  • Schwarzer Montag (Oktober 1987): Am 19. Oktober 1987 erlebte die Wall Street ihren größten prozentualen Einbruch an einem Tag, als der Dow Jones um 22,6 % fiel. Dieser Crash führte zu einem enormen Vertrauensverlust der Anleger und hatte globale Auswirkungen, da die meisten großen Börsen weltweit in ähnlicher Weise betroffen waren.
  • Dotcom-Blase (2000): Der massive Anstieg und anschließende Einbruch von Technologieaktien führte zu einer schweren Marktkorrektur, die mehrere Jahre dauerte. Die übermäßige Spekulation in Internetunternehmen, die oft keine soliden Geschäftsmodelle hatten, führte zu einem erheblichen Wertverlust, als die Blase platzte.
  • Finanzkrise (2008): Ein Zusammenbruch des Immobilienmarktes in den USA führte zu einer globalen Finanzkrise, die viele große Banken in den Bankrott trieb und weltweit zur Rezession führte. Der daraus resultierende Börsencrash hatte weitreichende Auswirkungen und veränderte die Regulierung der Finanzmärkte nachhaltig.
  • COVID-19-Crash (März 2020): Die Pandemie führte zu einem der schnellsten Rückgänge in der Geschichte, als Märkte weltweit zusammenbrachen, als Reaktion auf Lockdowns und wirtschaftliche Unsicherheiten. Der S&P 500 fiel innerhalb weniger Wochen um mehr als 30 %, bevor er sich allmählich erholte.

Börsencrash 2022

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Wie man sich vor einem Börsencrash schützt

Ein Börsencrash kann erhebliche finanzielle Verluste verursachen, aber es gibt Strategien, um das Risiko zu minimieren:

  1. Diversifikation: Verteilen Sie Ihre Anlagen auf verschiedene Assetklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffe. Dies reduziert das Risiko, das mit dem Besitz nur einer Art von Anlage verbunden ist.
  2. Langfristige Perspektive: Aktienmärkte neigen dazu, sich über Zeit zu erholen. Ein langfristiger Investitionsansatz hilft Ihnen, die Vorteile von Marktzyklen zu nutzen und kurzfristige Volatilität zu überstehen.
  3. Liquiditätsreserven: Halten Sie einen Teil Ihrer Investitionen in bar oder in leicht liquidierbaren Vermögenswerten, um flexibel reagieren zu können und finanzielle Verpflichtungen zu erfüllen.
  4. Absicherungsstrategien: Überlegen Sie, wie Sie Ihr Portfolio mit Put-Optionen oder Stop-Loss-Orders absichern können, um Verluste in einem volatilen Markt zu begrenzen.
  5. Informiert bleiben: Abonnieren Sie einen kostenlosen Newsletter, um aktuelle Informationen und Analysen zu erhalten, die Ihnen helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen.

Was tun während eines Börsencrashs?

In einem Börsencrash ruhig zu bleiben, ist oft leichter gesagt als getan. Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen können, durch einen Crash zu navigieren:

  • Vermeiden Sie Panikverkäufe: Verkaufen Sie nicht überstürzt Ihre Anlagen. Überlegen Sie sorgfältig, bevor Sie handeln, und denken Sie an Ihre langfristigen Ziele.
  • Nutzen Sie die Gelegenheit: Ein Börsencrash kann eine gute Gelegenheit sein, hochwertige Aktien zu einem niedrigeren Preis zu kaufen. Es ist jedoch wichtig, vorsichtig zu sein und nicht blind zu investieren.
  • Überprüfen Sie Ihre Anlagestrategie: Ein Crash ist ein guter Zeitpunkt, um Ihre Anlagestrategie zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie noch zu Ihren Zielen und Ihrem Risikoprofil passt.
  • Bleiben Sie informiert: Verfolgen Sie die Nachrichten über New York, die Wall Street und andere wichtige Märkte. Ein tieferes Verständnis der aktuellen Entwicklungen kann Ihnen helfen, besser auf Marktveränderungen zu reagieren.

Lehren aus vergangenen Börsencrashs

  • Oktober 1929 und die Weltwirtschaftskrise: Dieser Crash lehrt uns die Bedeutung eines stabilen und widerstandsfähigen Wirtschaftssystems und die Risiken übermäßiger Spekulation.
  • Oktober 1987, der Schwarze Montag: Dieser Crash zeigte, wie empfindlich die Märkte auf plötzliche, unerwartete Nachrichten reagieren können und wie wichtig es ist, ein diversifiziertes Portfolio zu haben.
  • Dotcom-Blase: Die Lektion hier ist, vorsichtig zu sein, wenn man in hoch bewertete, spekulative Märkte investiert und die Bedeutung von Fundamentalanalysen nicht zu vernachlässigen.
  • Finanzkrise 2008: Diese Krise zeigt die Gefahren von exzessiver Verschuldung und mangelnder Transparenz in Finanzsystemen.

Fazit

Ein Börsencrash ist eine Herausforderung für jeden Anleger, aber auch eine Gelegenheit, aus vergangenen Ereignissen zu lernen und sich besser vorzubereiten. Durch Diversifikation, Geduld und eine kluge Anlagestrategie können Sie die Auswirkungen eines Börsencrashs auf Ihr Portfolio minimieren.

Nutzen Sie das Wissen aus der Geschichte. Bleiben Sie informiert und handeln Sie klug. So können Sie langfristig erfolgreich investieren. Ein kostenloser Newsletter hilft Ihnen, immer aktuell zu sein, damit Sie rechtzeitig auf Veränderungen reagieren können.

Normale Korrektur von 15 % pro Jahr

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Seit 1980 hat der amerikanische Aktienmarkt, gemessen am S&P 500, in 33 von 44 Jahren ein positives Ergebnis erzielt. Trotz einer beeindruckenden durchschnittlichen Rendite von 10,3 % pro Jahr mussten Anleger in diesem Zeitraum immer wieder erhebliche Rückschläge hinnehmen.

Bei der Betrachtung der unterjährigen Korrekturen des Index zeigt sich, dass es im Durchschnitt jedes Jahr zu einem Rückgang von 14,2 % kam. Dennoch wurden die Anleger in den meisten Einjahreszeiträumen für ihre Geduld belohnt.

In 11 Jahren schloss der Index niedriger als im Vorjahr, wobei die größte Korrektur im Jahr 2008 mit einem Rückgang von 49 % erfolgte. Am 31. Dezember desselben Jahres verzeichnete der Index einen Rückgang von 38 %.

Fazit: Unterjährige Rückgänge zwischen 10 und 15 % sind im Verlauf der Börse als normal zu betrachten. Den Grund und den Zeitpunkt der Korrektur kann niemand vorhersehen. In den meisten Fällen waren diese Rücksetzer sehr gute Kaufgelegenheiten.

Erfolgreich investieren im Crash

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Historisch gesehen waren die herausforderndsten Zeiten an den Kapitalmärkten oft diejenigen, die die besten Gelegenheiten boten. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und starker Marktkorrekturen, wenn die Mehrheit der Anleger panisch reagiert und ihre Aktienbestände in großem Stil abstößt, können sich für mutige Investoren außergewöhnliche Chancen ergeben.

Es erfordert jedoch eine besondere Art von Entschlossenheit und Weitblick, gerade dann zu investieren, wenn die allgemeine Stimmung von Angst und Pessimismus geprägt ist. Wer in der Lage ist, in solchen Momenten besonnen zu handeln und das Potenzial von unterbewerteten Vermögenswerten zu erkennen, hat die Möglichkeit, langfristig erhebliche Gewinne zu erzielen.