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KI-Hype sorgt für Aufwind
Beschäftigte uns vor kurzem noch die hohe Inflation, das politische Ringen in den USA um die Anhebung der Schuldenobergrenze und das Aufkommen einer erneuten Bankenkrise, so scheinen zur Jahreshälfte viele Wolken am Börsenhimmel verzogen. Passend zu den sommerlichen Temperaturen kehrt die Kauflaune nicht nur für deutsche Aktien zurück und beschert dem DAX fast unbemerkt mit 16.427 Punkten ein neues Allzeithoch. Viel heißer wurden in den letzten Monaten Aktien rund um den Bereich Künstliche Intelligenz, kurz KI gehandelt.
Verbucht der Dax seit Jahresbeginn einen Zuwachs von 15,68 %, so sehen wir bei einzelnen Aktien dreistellige Kurszuwächse in nur sechs Monaten. Nvidia verteuerte sich um 179 %, die Facebook-Mutter Meta um 134 %, Amazon um 52 %. Nimmt man den Kurs der „BIG SEVEN“, so haben sich diese Aktien im Schnitt um mehr als 53 % nach oben bewegt. Betrachtet man das Ergebnis der restlichen 493 im Standard & Poors 500 gelisteten Aktien seit Jahresbeginn, so würde sich der amerikanische Aktienindex immer noch auf der Null-Linie befinden. Wer also Technologie im Depot hatte, hat Geld verdient, wer sich im letzten Jahr nach massiven Korrekturen genau aus diesem Segment verabschiedet hat, läuft der Entwicklung in 2023 deutlich hinterher. Growth dominiert, Value-Titel treten kommen derzeit nicht sonderlich vom Fleck.
Inflation geht zurück
Nicht nur der KI-Hype beflügelte US-Technologieaktien, sondern auch der Rückgang der US-Inflation von 9 % auf 4 %. Dies schürt die Hoffnung, dass die US-Notenbank schon bald das Ende bisheriger Zinserhöhungen einläuten könnte. Anders sieht es in Europa aus. In Deutschland war die Inflationsrate im Mai bei 6,1 % und damit deutlich höher als in den USA. Die EZB kündigt nach einer Zinserhöhung Mitte Juni weitere Zinsschritte an, die amerikanische Notenbank legt zunächst eine Pause ein. Ob in den USA der sehnlichst erwartete Zins-Peak schon erreicht ist, hängt von der weiteren Abschwächung der Inflationsrate ab. In Europa ist davon zunächst nicht auszugehen.
Festzuhalten gilt, dass die Leitzinsen so hoch sind, wie seit 2008 nicht mehr, dem Zeitfenster der weltweiten Finanzkrise. Hohe Leitzinsen haben Auswirkung auf das Wirtschaftswachstum, Unternehmen, Banken, Kreditnehmer und Anleger. Sie beeinflussen die Konjunktur, die Kapitalmärkte, Wechselkurse und den Immobilienmarkt.
Rezession kommt?
Alle Prognosen aus dem Jahr 2022 für einen Einbruch der weltweiten Wirtschaft haben sich bis dato als Fehlalarm herausgestellt. Waren die meisten Marktteilnehmer im letzten Jahr fest davon überzeugt, dass es in Folge der Covid-Pandemie, der Inflation, der Energiekrise und der hohen Zinsen zu einer Rezession kommen sollte. Es ging nur um die Frage, wie schwer diese ausfällt und wie lange sie dauern sollte.
Rezession bleibt trotzdem ein Thema und löst mittlerweile „Inflation“ und „Notenbank“ als Schreckgespenst der Märkte ab. Eine Inversion der Zinskurve war in der Vergangenheit – zumindest in den USA – ein Signal, das ziemlich zuverlässig eine aufkommende Rezession respektive eine Schwäche der Konjunktur ankündigt. Normalerweise liegen die Renditen langfristiger Anleihen über denjenigen mit kürzerer Laufzeit – unter anderem, weil Investoren für die längere Haltedauer entschädigt werden wollen. Tritt die ungewöhnlichere Konstellation auf, dass die Zinsen am kurzen Ende über dem langen Ende notieren, spricht man von einer inversen Zinskurve. Diese hält nun schon seit 154 Tagen an – die Gefahr ist also nicht gebannt und das „Warten auf die Rezession“ hält an.
Prognosen sind falsch
Geht man sechs Monate zurück und ruft sich die Prognosen der Großbanken für den S&P 500 für das Jahr 2023 in Erinnerung, so liegen aktuell noch 3 von 23 Analysten auf Kurs. Alle anderen Kursmarken wurden bereits zum Halbjahr geknackt. Ein guter Beweis dafür, dass
- es erstens: an den Märkten anders kommt, als man denkt
- zweitens niemand weis, wie sich die Märkte und einzelne Anlageklassen künftig entwickeln
Man ist deshalb als Anleger gut beraten, sich mehr auf die Fakten zu konzentrieren, als Prognosen zu folgen. Dabei ist die Entwicklung eines einzelnen Index deutlich weniger für den langfristigen Vermögensaufbau relevant, als beispielsweise ein klarer Finanzplan und strategisches Handeln in unterschiedlichen Marktphasen. Denn auch für das restliche Jahr 2023 wird Ihnen niemand garantieren können, ob nicht die größten Pessimisten mit einem Kurszenario von 3.400 Punkten für den S&P 500 recht behalten. Möglich ist alles, wahrscheinlich erscheint dies für den Moment jedenfalls nicht.
Unsere Strategien
Unsere beiden dynamischen Strategien „Wachstum“ und „Chance“ liegen seit Jahresbeginn mit jeweils knapp 10 % im Plus. Die höhere Aktienquote im Depot Chance hat sich dabei nicht „ausbezahlt“, sofern es hauptsächlich Technologieaktien waren, die für starke Performance in 2023 gesorgt haben.
Auch die Strategie „Rendite“ liegt mit 5,72 % seit Jahresbeginn gut auf Kurs. Der Aktienanteil beträgt hier aktuell 50 %. Anleger im ausgewogenen Depot treten seit Jahresbeginn auf der Stell und sind mit -0,79 % leicht im Minus.
Wir bleiben vor dem Hintergrund der breiten Streuung in allen vier Strategien bei einem positiven Szenario für das Restjahr und sehen insbesondere bei den Strategien „Wachstum“ und „Chance“ weiteres Potenzial. Die defensiveren Strategien „Ausgewogen“ und „Rendite“ sollten stärker profitieren, sobald die Notenbank das Ende der Zinserhöhungen einläuten. Bewusst haben wir hier auch bei der Aktienquote bis dato defensivere Titel ausgewählt.
In allen vier Strategien gibt es zum 30.06.2023 keine Veränderungen.
2023 |
AUSGEWOGEN |
RENDITE |
WACHSTUM |
CHANCE |
ALLWETTER |
---|---|---|---|---|---|
JAN |
+ 1,09 % |
+ 3,32 % |
+ 4,99 % |
+ 5,51 % |
+ 3,60 % |
FEB |
– 1,20 % |
– 1,06 % |
– 0,68 % |
– 0,69 % |
– 0,33 % |
MÄR |
– 0,41 % |
+ 0,42 % |
+ 0,88 % |
– 0,70 % |
+ 0,94 % |
APR |
– 0,17 % |
+ 0,25 % |
+ 0,08 % |
– 0,21 % |
– 0,16 % |
MAI |
– 0,37 % |
+ 1,27 % |
+ 2,50 % |
+ 2,71 % |
+ 1,32 % |
JUNI |
– 0,80 % |
+ 1,91 % |
+ 3,55 % |
+ 4,52 % |
+ 1,34 % |
JULI |
+ 0,89 % |
+ 1,77 % |
+ 2,10 % |
+ 2,92 % |
+ 2,25 % |
SEIT 01.01.23 |
+ 0,59 % |
8,35 % |
13,85 % |
+ 14,24 % |
+ 8,78 % |
* Stand: 01.08.2023
Fonds im Fokus
Die Verlierer des Vorjahres sind die Gewinner in 2023: So verzeichnet der Morgan Stanley INVF Global Opportunity Fund einen Wertzuwachs von 32,38 % seit 01.01.2023. Mit + 24,32 % liegt auch der iShares Dow Jones Global Titans 50 UCITS ETF gut im Rennen. Beide Produkte in unseren offensiven Strategien profitieren vom aktuellen & neuen Technologie-Hype.
Die Gewinner des Vorjahres sind die Verlierer in 2023: Nur 2 Fonds unserer Favoritenliste, aus welcher wir unsere Strategien entwickeln, notieren 2023 im Minus. Der Amundi BB Equal-weight Commodity ex-Agricu. UCITS ETF A, welcher in Rohstoffe investiert, liegt seit Jahresanfang mit – 17,88 % im Minus. Grund hierfür sind die starken Rückgänge am Energiesektor.
Auch der Fundament Total Return, einer der stabilsten und ertragreichsten Investmentfonds überhaupt in den letzten Jahren schneidet derzeit mit -11,37 % seit Jahresanfang recht bescheiden ab.
Wie schon in zahlreichen Webinaren erklärt, wird man selbst als erfahrener Anleger immer wieder einen Wechsel der Favoriten sehen. Wer hätte im letzten Jahr schon gedacht, dass Rohstoffe zweistellige Renditen erwirtschaften und Technologieaktien zweistellige Verluste. 2023 ist es eben andersrum – zumindest für den Moment.
Deshalb ist es gut, sowohl Rohstoffe als auch Aktien als auch Anleihen und Cash im Depot zu besitzen. Lesen Sie mehr über unsere Anlagephilosophie und lassen Sie sich nicht beirren.
Unser Ausblick
Der Global Economic Policy Uncertainty Index (GEPUI) wird von Unternehmen, Investoren, Ökonomen und Regierungsbehörden genutzt, um die Unsicherheit von Wirtschaftspolitiken auf globaler Ebene auf einer Skala von 0 bis 400 zu bewerten. Der Globale Risikobericht des Weltwirtschaftsforums gibt tiefere Einblicke, in die Gefahren und Herausforderungen unserer Zeit. Historisch liegt dieser Index auf einem hohen Niveau. Nicht verwunderlich, bei den Themen, die uns aktuell beschäftigen. Verwunderlich ist eher die Dynamik – insbesondere im Technologiesektor – im Jahr 2023!
Die Märkte freunden sich anscheinend zunehmend mit den Widrigkeiten und Stressfaktoren rund um den Globus an. Was gestern noch für Panik sorgt, wird heute schon nicht mehr diskutiert oder einfach ignoriert. Wieder einmal stellen wir fest, dass sich „Geld“ immer wieder den Platz an der Sonne sucht. Aktuell sind es die Technologieaktien, die im letzten Jahr keiner mehr haben wollte. Vor dem Winter rückt das Thema vermutlich wieder in den Vordergrund und Rohstoffe holen auf? Geld anlegen wird nicht einfacher, das haben wir alle gemeinsam in den letzten drei Jahren erfahren. Konnte man in der letzten Dekade relativ einfach Erträge erwirtschaften, so geht es in den 2020er Jahren primär um den Erhalt des Vermögens. Dazu sind Renditen nach Kosten und Steuern von durchschnittlich 5 % nötig, um allein die Inflation zu schlagen. Ein Festgeld wird es auch künftig nicht richten.
Bleiben Sie also offen für die Geldanlage mit Investmentfonds und ETFs und empfehlen Sie uns gerne in Ihrem Freundes- und Familienkreis weiter.
Ihr Martin Eberhard
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