Die Rendite eines Investments unterscheidet sich meist von der Rendite des Investors. Dies hat damit zu tun, dass wir geneigt sind, in Euphorie zu investieren und in Panik zu verkaufen. Dabei sind Emotionen ein schlechter Ratgeber bei der Geldanlage.

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Spielregeln für eine erfolgreiche Geldanlage

Spielregeln bei der Geldanlage

Der Schlüssel für erfolgreiches Anlegen besteht nicht darin, die Zukunft vorherzusehen. Es geht vielmehr darum, aus der Vergangenheit zu lernen und dadurch die Gegenwart zu verstehen. Niemand kann vorhersehen, was morgen passiert – weder auf der Welt noch an den Kapitalmärkten. Zudem spielt Psychologie an den Märkten eine große Rolle. Steigende oder fallende Kurse sind von der Einschätzung der Marktteilnehmer und damit von deren Anlageverhalten abhängig.

Die Rendite einer Kapitalanlage weicht dabei meist von der Rendite des Anlegers ab. Spielregeln helfen Ihnen, rational zu handeln und stressfrei zu investieren.

Die meisten Deutschen beschäftigen sich leider viel zu wenig mit Ihrem Geld und wundern sich dann, dass nichts dabei herauskommt. Angebote von Banken, Bausparkassen, Versicherungen oder Fondsgesellschaften machen es zudem schwer, den Überblick zu behalten. Dabei ist Geld anlegen eigentlich ganz einfach. Übernehmen Sie also die Verantwortung für Ihre finanziellen Entscheidungen und investieren Sie in Ihr Finanzwissen!

Geld „einfach so“ zu investieren, ist natürlich jederzeit möglich. Wer jedoch vor einer finanziellen Entscheidung einen Plan macht, der begeht in der Regel deutlich weniger Fehler. Was also möchten Sie mit Ihrer Geldanlage erreichen, wie lange haben Sie Zeit, welches Startkapital und welche Sparrate stehen Ihnen dabei zur Verfügung? Können Sie sich Schwankungen leisten und können Sie überhaupt damit umgehen?

Um allein die Kaufkraft Ihres Geldes zu erhalten, sollte es Ihr langfristiges Ziel bei der Geldanlage sein, die Inflation zu schlagen. Liegt diese beispielsweise bei 3 %, so sollten Ihre Anlageprodukte ebenfalls mindestens 3 % nach Kosten und Steuern erwirtschaften. Alle anderen Investitionsentscheidungen sorgen für die Reduzierung Ihres Vermögens.

Es gibt tausende Produkte am Markt. Nur die wenigsten sind vermutlich für Sie und Ihre Sparziele überhaupt geeignet. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die verschiedenen Anlageklassen. Mit ETFs und Investmentfonds können Sie anschließend in den Geld-, Immobilien-, Renten- oder Aktienmarkt investieren. Bereits ab 100 Euro monatlich oder 1.000 Euro einmalig investieren Sie dabei weltweit in Anleihen oder Aktien, ohne sich selbst damit großartig beschäftigen zu müssen.

Wer einzelne Aktien kauft, spekuliert auf steigende oder fallende Kurse, oftmals ohne Strategie. Wer einen Bausparvertrag, ein Festgeld oder eine Lebensversicherung nutzt, spart ohne dabei die Inflation zu schlagen. Eine Vielzahl der am Markt verfügbaren Produkte eignen sich nicht sonderlich für die Erreichung Ihrer individuellen Sparziele. Werden Sie also vom Sparer zum Investor und hören Sie auf zu spekulieren. Dies gelingt Ihnen mit dem Erwerb von Investmentfonds oder ETFs.

Grundsätzlich gibt es vier unterschiedliche ökonomische Jahreszeiten, im Wesentlichen definiert durch Inflation und Wirtschaftswachstum. Historisch lässt sich festhalten, dass es in jeder ökonomischen Jahreszeit Gewinner und Verlierer unter den Anlageklassen gibt. So sind Aktien die attraktivste Anlageklasse im Aufschwung, Rohstoffe in Zeiten hoher Inflation und Staatsanleihen in einem Zyklus des Wirtschaftsabschwungs. Anders als im Jahreskalender weiß keiner, welche ökonomische Jahreszeit uns als Nächstes ins Haus steht.

Geld langfristig erfolgreich und stressfrei anlegen, bedeutet möglichst wenige Fehler zu machen. Der Aufbau eines Allwetter-Depots folgt deshalb in seiner Verteilung nach dem sturen Ansatz der maximalen Verteilung des Risikos einzelner Anlageklassen. Es geht nicht um die Anlageklasse mit dem höchsten Ertragspotential, sondern im Wesentlichen um Risikomanagement. Wenn niemand vorhersagen kann, welche Anlageklasse in den kommenden zwölf Monaten die besten Erträge erwirtschaftet, bedient man sich bei einem Allwetter-Depot aller Möglichkeiten. Somit kaufen Sie nicht nur Sieger in Ihr Depot, sondern haben es immer mit „guten“ und weniger „guten“ Performern zu tun. Wichtig ist an dieser Stelle niemals der Erfolg einer einzelnen Anlage, sondern Ihrer gesamten Anlagestrategie.

Im Laufe der Geschichte hat ein breit gestreutes Portfolio aus Aktien, Anleihen und anderen Anlageklassen dazu beigetragen, starke Ertragsschwankungen zu begrenzen. Setzen Sie deshalb niemals alles auf eine Karte und investieren Sie nicht in einzelne Aktien.

An der Börse gibt es zwei Risiken: Sie sind mit dabei, wenn es fällt oder Sie sind nicht dabei, wenn es steigt. Historisch betrachtet war es ein Fehler, keine Aktien zu besitzen. Trotz aller Krisen der letzten Jahre und Jahrzehnte gelten Aktien als die erfolgreichste Anlageklasse. Bewerten Sie deshalb bei jeder Investitionsentscheidung die Risiken in Prozent und vor allen Dingen in Euro. Kann ich mir 20 Prozent Buchverlust auf mein Kapital leisten bzw. wie viel Ertrag benötige ich, um meine Sparziele zu erreichen?

Anleger überschätzen den kurzfristigen Ertrag und unterschätzen die langfristige Perspektive. Je länger der Zeitraum für Ihre Geldanlage, umso besser. An den Märkten kann es immer mal einen schlechten Tag, eine schlechte Woche, einen schlechten Monat oder sogar ein schlechtes Jahr geben. Ein Blick auf die Vergangenheit zeigt jedoch, dass langfristig orientierte Anleger seltener Verluste machen. Es ist daher wichtig, diese langfristige Perspektive beizubehalten.