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Krypto-Crash und die Erinnerung an das Jahr 2000

Zuerst teilte Tesla-Chef Elon Musk mit, sein Unternehmen trennt sich von einem Teil seiner Bitcoin-Bestände und dann kündigte die chinesische Regierung an, gegen das Schürfen von Kryptowährungen vorzugehen. Der Bitcoin und andere Kryptowährungen rauschten innerhalb weniger Tage um fast 50 Prozent in den Keller.

Sicher, die meisten Kryptowährungen verbuchen auf die letzten zwölf Monate immer noch sehr hohe Gewinne, doch so manches erinnert in der aktuellen Phase an das Jahr 1999 & 2000. Dort wurde jeder Börsengang zum Highflyer, sofern sich im Firmenname nur das Wort „Tech“ verbarg. Heute wird jede neue Kryptowährung ebenso gehypt. 10 Prozent und mehr am Tag – wieso auch nicht? Das Ende dieser Zockerei ist vielen Anlegern vielleicht noch aus dem Jahr 2003 bekannt.

Nun sind die Turbulenzen bei Kryptowährungen nicht mit der Entwicklung von Unternehmen an der Börse vergleichbar, dennoch gelten in einem Punkt ähnliche Spielregeln: Wenn die Herde mal in Bewegung ist, so gibt es kein Halten mehr. Eine negative Aussage der Notenbank, ein Signal der veränderten Geldpolitik könnte Auslöser für einen großen Abverkauf sein, auf den viele Marktteilnehmer fast schon sehnsüchtig warten.

Am Aktienmarkt wurden die Bewegungen um Bitcoin und Co. zur Kenntnis genommen, jedoch relativ unbeeindruckt. Hier machte sich eher die Sorge einer anziehenden Inflation und dem damit verbundenen Ende der lockeren Geldpolitik bemerkbar. Technologieaktien standen zweitweise stark unter Druck, erholten sich aber mittlerweile wieder einigermaßen. Die amerikanische Notenbank FED schürte zunächst weitere Inflationsängste, ruderte dann aber wieder zurück.

Seit dem Corona-Crash gibt es an der Wall Street eine nahezu beispiellose Rally: 33 Mal hat der marktbreite Leitindex S&P 500 allein in diesem Jahr neue Höchststände erreicht.

Eines der bekanntesten Zitate von  Warren Buffett lautet: “Seien Sie ängstlich, wenn andere gierig sind, und gierig, wenn andere Angst haben.“

Angst scheint derzeit nicht angebracht, warum auch – die Aktien steigen und scheinen alternativlos. Geht man nach dem sogenannten Buffett-Indikator, dann lohnt sich ein zweiter Blick. Der Buffett-Indikator ist das Verhältnis der gesamten US-Aktienmarktbewertung zum Bruttoinlandsprodukt. Der Indikator deutet aktuell auf eine starke Überbewertung von Aktien hin, stärker noch als vor dem großen Crash im Jahre 2000.

Für manche Anleger ein Warnsignal, für Optimisten jedoch kein Grund zur Sorge, da durch das niedrige Zinsumfeld „diesmal alles anders ist“ und die Märkte weiter steigen.

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Quelle: https://www.currentmarketvaluation.com/models/buffett-indicator.php

12 Jahre Hausse – und jetzt?

Der ein oder andere Anleger erinnert sich noch vage an Höchststände im Oktober 2007 und den anschließenden Zusammenbruch der Märkte mit Ihrem Tiefpunkt Anfang März 2009. Der europäische Aktienmarkt, gemessen am MSCI Europe Index fiel in diesem Zeitraum um 55 Prozent, in Amerika rutschten die Kurse im S&P 500 um 57 Prozent von Ihren Ständen aus dem Oktober 2007 ab. Investoren erlebten die zweite große Korrektur innerhalb von zehn Jahren nach dem Absturz der Aktien im Jahr 2000. In dieser Phase verloren Anleger im S&P 500 49 Prozent Ihres Depotwertes.

Mittlerweile befinden wir uns in einem seit 144 Monaten durchschnittlich steigenden Markt, den März 2020 davon einmal ausgenommen. Der Corona-Crash sorgte beim S&P 500 für eine kurze und heftige Korrektur von 34 %, dauerte jedoch nur einen Monat.

Der Zusammenbruch der Märkte von 2000 bis 2003 dauerte insgesamt 31 Monate, die Finanzkrise 2007 beschäftigte uns immerhin 17 Monate.

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Quelle: https://am.jpmorgan.com/de/de/asset-management/adv/insights/market-insights/guide-to-the-markets/

14,3 % Korrektur jedes Jahr

Anleger, die sich seit 2009 an den Aktienmarkt getraut haben, kennen bis heute kaum längere Krisen. Wer in den letzten 12 Jahren in den S&P 500 investiert hat, der schloss 10 Jahre mit einem positiven Anlageerfolg ab und verzeichnet nur in zwei Jahren Verluste. Der Markt kannte nur eine Richtung. Unbemerkt für die meisten Anleger kam es in dieser Zeit ausnahmslos jedes Jahr zu einer Korrektur. Diese Grafik zeigt die Rückgänge an den Aktienmärkten innerhalb eines Jahres (roter Punkt und Zahl) sowie die Marktrendite für das gesamte Jahr (grauer Balken). Man sieht, dass der Markt in der Lage ist, sich von Einbrüchen meistens sogar innerhalb eines Jahres zu erholen, um das Jahr anschließend im positiven Bereich zu beenden.

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Quelle: https://am.jpmorgan.com/us/en/asset-management/adv/insights/market-insights/guide-to-the-markets/

Wann kommt die nächste Korrektur und wie lange dauert sie?

Schwankungen an der Börse sind nicht vorhersagbar. Weder der Zeitpunkt, noch das Ausmaß und die Dauer von Bullen- und Bärenmärkten sind jemals exakt im Vorhinein bestimmt worden. Jeder, der sich über längere Zeit am Aktienmarkt beteiligt, darf mit Sicherheit mehr als eine Korrektur erleben und ebenso mehr als einmal von steigenden Märkten profitieren.

Aktuell scheint es, als ob die Party noch ein Stückchen weitergehen kann, auch wenn viele Indizes aktuell auf fast schwindelerregende Höhen gestiegen sind. Unbekümmert geht das Investment weiter und treibt die Kurse auf neue Rekordmarken.

Korrekturen kommen indes meistens abrupt und der Kater danach ist ziemlich groß. Gewinne scheinen an den Märkten selbstverständlich geworden und Sorglosigkeit macht sich in vielen Gesprächen breit. Für uns mehr als ein Grund, etwas genauer hinzusehen und Anleger bei allem Streben nach Ertrag auch auf die steigenden Risiken hinzuweisen, insbesondere bei sehr hoher Aktienquote.

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Quelle: https://am.jpmorgan.com/us/en/asset-management/adv/insights/market-insights/guide-to-the-markets/

Zweifelsohne, wir sind und bleiben ein Freund der Aktie. Gleichzeitig wird es auf immer höherem Bewertungsniveau zunehmend schwieriger, an die erfolgreichen letzten Jahre anzuknüpfen. Jedem Anleger sollte klar sein, dass zweistellige Renditen an den Aktienmärkten keine Selbstverständlichkeit sind. Durch eine möglichst breite Streuung in verschiedene Fonds, Fondsmanager, Anlageklassen, Unternehmen, Währungen und Branchen versuchen wir historisch und künftig Schwankungen so gut wie möglich zu reduzieren. Dies gelingt uns bis dato mit unsren fünf Modellportfolios recht ordentlich.

Die Basis der meisten Portfolios bilden heute Mischfonds. In Abgrenzung zu reinen Aktienfonds können Sie jederzeit die Aktienquoten flexibel verändern und schneller auf Marktveränderungen reagieren als jeder Anleger für sich alleine oder wir als Ihr Anlageberater.

Unser Modellportfolio 60 ist ein ausgezeichnetes Beispiel für die hervorragende Arbeit ausgewählter Fondsmanager. Es müssen nicht immer 100 % Aktien sein, um Geld zu verdienen – es sollten aktuell auch nicht unbedingt 100 % Aktien sein, da Sie dann bei der nächsten Korrektur empfindliche Verluste erleiden werden.

Stellen Sie sich abschließend eine Minute lang vor, wie es sich anfühlt, wenn Sie innerhalb der nächsten 12 Monate rund 50 % Ihres aktuellen Depotwertes abgeben müssten, weil die Märkte kollabieren. Schließen Sie dabei kurz die Augen! Wenn Sie diese nun wieder öffnen, werden Sie aktuell keinen Anlass sehen, mit uns zu sprechen. Wir aber vielleicht mit Ihnen! Kaum ein Anleger verkraftet solche Bewegungen ohne Nachwehen. Das Vertrauen in die Märkte schwindet und von der Euphorie bleibt bei länger anhaltend schlechter Marktlage nicht mehr viel übrig.

Dem möchten wir gemeinsam mit Ihnen vorbeugen und mit Ihnen auch künftig an steigenden Märkten profitieren, jedoch mit angezogener Handbremse!

Kontaktieren Sie uns für ein persönliches Gespräch zu Ihrem Depot und Ihren Aktien. Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen.

Nichtstun ist keine Alternative

fondsfueralle wurde im März 2003 gegründet. Mittlerweile betreut das in Augsburg ansässige Unternehmen mehr als 650 Mandate mit einem Anlagevolumen von über 53 Millionen Euro. Der Inhaber Martin Eberhard wurde im März 2021 unter die Top 3 Fondsexperten in Deutschland gewählt und erhielt die Auszeichnung mit dem Black Bull Award. Die Empfehlungsquote des Unternehmens unter Kunden beträgt 100 Prozent.

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