Monatsupdate März 2024

Erstmals hat der S&P 500 die Schwelle von 5.100 Punkten übertroffen, und auch andere wichtige Indizes wie der DAX, der Nikkei und die Nasdaq erreichen neue Rekordhöhen. Die positive Stimmung an den Börsen hält seit November an und sorgt für Begeisterung unter den Anlegern.

Entdecken Sie in unserem „Kapitalmarkt-kompakt“ mehr Einsichten und Analysen zu den neuesten Marktgeschehnissen. Viel Vergnügen beim Lesen und seien Sie gespannt auf unser Live-Update am 07.03.2024.

Martin Eberhard | aktualisiert 04.03.2024

Monatsupdate Maerz 2024

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Augsburger Investmentabend

Augsburger Investmentabend

7. Mai 2024 @ 19:00 - 21:00

S&P 500 erreicht Höchststand

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An der Börse wurde noch nie das letzte Hoch als das endgültige betrachtet, eine Weisheit, die trotz der Unsicherheit vieler Anleger in den letzten Jahren, auch in Zukunft Gültigkeit haben dürfte. Die Geschichte des S&P 500 seit 1929, mit über 1.314 neuen Höchstständen, zeigt, dass Wachstum oft in unregelmäßigen Abständen erfolgt. Investoren mussten in der Vergangenheit lange auf die Überbietung alter Höchststände warten, etwa von 1930 bis 1954 oder in den Perioden zwischen 1974 und 1979, 2001 bis 2007 sowie 2008 bis 2012, was unterstreicht, dass Märkte langfristig zu wachsen neigen, selbst wenn sie unterwegs noch so große Schwankungen erleben.

Ein neuer Bullenmarkt?

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Anleger zeigen eine starke Tendenz, ihr Kapital zu investieren, wenn die Aktienkurse steigen und eine allgemeine Euphorie die Märkte beherrscht. Diese Phänomene sind Teil eines psychologischen Effekts, der oft als „Herdenverhalten“ beschrieben wird. In solchen Zeiten erscheint der Markt vielen als nahezu unschlagbar, was die Gier nach schnellen Gewinnen schürt. Die sogenannte Hausse, also eine Phase anhaltend steigender Kurse, nährt sich somit selbst: Je mehr die Kurse steigen, desto mehr Anleger wollen von dieser Entwicklung profitieren und springen auf den fahrenden Zug auf.

Die Geschichtsbücher der Finanzmärkte sind voll von Beispielen, die zeigen, dass nach markanten Korrekturen oder sogar Crashs oft langanhaltende Aufwärtsphasen folgen. Diese Aufschwünge werden nicht selten von der anfänglichen Euphorie der Investoren getragen. Der Optimismus kehrt zurück, das Vertrauen in die Märkte steigt, und neues Kapital fließt in Aktien und andere Anlageklassen. Es entsteht ein selbst verstärkender Zyklus, in dem die positive Stimmung und die steigenden Preise einander bedingen.

Allerdings birgt die Teilnahme an diesen euphorischen Marktbewegungen auch Risiken.

Lernen aus der Vergangenheit

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Beim Anblick des aktuellen Charts des S&P 500 wird manchem Anleger schon fast schwindlig.

Wo Chancen sind, da lauern auch Gefahren. Die Märkte können sich schnell drehen, und die gleichen psychologischen Kräfte, die eine Hausse antreiben, können auch zu abrupten Abverkäufen führen, wenn die Stimmung kippt. Anleger, die zu spät einsteigen oder zu lange in ihren Positionen verharren, riskieren erhebliche Verluste, wenn die Blase platzt. Deshalb ist es entscheidend, nicht nur die Chancen an den Märkten zu sehen, sondern auch die Risiken nüchtern zu bewerten und ein diszipliniertes Investmentverhalten zu pflegen. Dazu gehört, Gewinne rechtzeitig mitzunehmen, Verluste zu begrenzen und eine diversifizierte Anlagestrategie zu verfolgen, um das eigene Portfolio gegen unerwartete Marktbewegungen abzusichern.

Eine allgemeingültige Antwort auf die Frage nach dem optimalen Zeitpunkt für die Realisierung von Gewinnen gibt es nicht. Investoren, die ihre ersten Anlagen im Jahr 2022 tätigten, befinden sich nun möglicherweise wieder in der Nähe ihrer ursprünglichen Kaufpreise. Demgegenüber könnten sich Anleger, die im März 2020 während des Beginns der Covid-Pandemie investiert haben, über eine potenzielle Verdopplung ihres Kapitals innerhalb von nur vier Jahren freuen. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass die Bewertung eines Depots individuell erfolgen muss. Entscheidend ist, dass Ihr Portfolio in Harmonie mit Ihren finanziellen Zielen, dem verfügbaren Zeitrahmen, Ihrer Bereitschaft, Risiken einzugehen, und Ihrer Fähigkeit, diese zu tragen, steht!

Wann kommt die nächste Korrektur?

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Ähnlich wie bei einer Straßenbahn, die regelmäßig ihre Haltestellen anfährt, erlebt auch der Aktienmarkt periodische Korrekturen, die oft plötzlich und unerwartet eintreffen. Diese Marktkorrekturen können mit der wechselhaften Stimmung verglichen werden, wie sie typisch für das Wetter in den Alpen ist: schnell wechselnd und unberechenbar. Anleger, die noch vor Kurzem begierig darauf waren, in den Markt zu investieren, finden sich plötzlich in einem Szenario wieder, in dem sie so schnell wie möglich wieder aussteigen möchten. Im Gegensatz zu einer Hausse, die sich durch länger anhaltende Kurssteigerungen auszeichnet, sind Korrekturen zumeist von kürzerer Dauer, allerdings können sie deutlich schmerzhafter sein. In solchen Phasen versuchen viele Anleger gleichzeitig, „durch dieselbe Tür“ zu entkommen, was den Druck auf die Märkte weiter erhöht.

Für besonnene Investoren ist es in diesen Zeiten entscheidend, genügend Kapitalreserven zur Seite gelegt zu haben. So können sie die Chance nutzen, genau in dem Moment einzusteigen, wenn die Preise günstiger sind – analog zum Einsteigen in eine gerade angekommene Straßenbahn. Diese Strategie ermöglicht es, von niedrigeren Einstiegspreisen zu profitieren und das Portfolio zu stärken, während andere in Panik verkaufen. Die Fähigkeit, kühlen Kopf zu bewahren und geduldig auf solche Gelegenheiten zu warten, unterscheidet oft erfolgreiche Anleger von jenen, die von den Wellen des Marktes hin- und hergeworfen werden. Daher ist es für Anleger essenziell, nicht nur die aktuellen Marktbewegungen im Auge zu behalten, sondern auch eine langfristige Perspektive einzunehmen und strategische Reserven für solche unerwarteten Gelegenheiten vorzuhalten.

Aktuell raten wir zu einer Bargeldhaltung in Höhe von 25 % Ihres Gesamtvermögens. Konkret bedeutet dies, dass von einem Vermögen von 100.000 Euro ein Betrag von 25.000 Euro in liquider Form gehalten werden sollte, um bei sinkenden Kursen die Möglichkeit zu haben, günstig weitere Anteile gemäß Ihrer Anlagestrategie und zur Stärkung Ihres Portfolios zu erwerben. Falls Ihnen diese Liquiditätsreserve momentan nicht zur Verfügung steht, könnte es sinnvoll sein, zu erwägen, einen entsprechenden Anteil aus Ihrem bestehenden Anlageportfolio zu veräußern.

Wenn Sie noch nicht investiert sind?

Investitionsquoten

Wenn es scheint, als würden alle um Sie herum durch Aktieninvestitionen Gewinne erzielen, und Sie bisher noch nicht investiert haben, ist es wichtig, nicht vorschnell dem allgemeinen Trend oder der Masse zu folgen. Der Einstieg zu Spitzenpreisen ist selten ratsam. Es ist klüger, unseren Empfehlungen zu folgen und auf die nächste Marktkorrektur zu warten. So positionieren Sie sich besser für den Einstieg in den Markt unter günstigeren Bedingungen und können langfristig von Ihrem Investment profitieren:

Wenn Sie planen, in den Markt zu investieren und dabei 100.000 Euro zur Verfügung haben, ist der Zeitpunkt des Kaufs entscheidend. Generell gilt: Es ist ratsam, zu kaufen, wenn die Kurse niedrig sind. Betrachten wir den S&P 500, der aktuell auf einem Rekordhoch von über 5.000 Punkten notiert. Historische Daten zeigen, dass der S&P 500 seit 1980 im Durchschnitt um 14,2% korrigiert hat. Zudem hat der Index in 33 der letzten 44 Jahre mit einem positiven Ergebnis geschlossen, wobei die durchschnittliche jährliche Rendite bis März 2024 bei 10,3% lag.

Basierend auf diesen Beobachtungen empfehlen wir folgende Investitionsstrategie:

  • Bei Höchstständen des Marktes: Investieren Sie maximal 25% Ihres verfügbaren Kapitals. Dies minimiert das Risiko während Phasen hoher Bewertungen.

  • Wenn der Markt 10 bis 20% unter seinem letzten Höchststand notiert: Erhöhen Sie die Investitionsquote auf maximal 50% Ihres Kapitals. Dies bietet ein gutes Verhältnis zwischen Risiko und möglicher Rendite.

  • Fällt der Markt mehr als 20% unter seinen letzten Höchststand: Eine Investitionsquote von 75% wird empfohlen, da dies historisch gesehen oft gute Einstiegspunkte waren.

  • Bei seltenen Korrekturen von mehr als 30%: In den letzten 43 Jahren kam dies nur fünfmal vor. In solchen Fällen empfehlen wir, das gesamte verfügbare Kapital zu investieren, da dies die Chancen maximiert, von der anschließenden Erholung zu profitieren.

Diese Strategie basiert auf historischen Mustern und soll als Orientierungshilfe dienen. Es ist wichtig, stets auch aktuelle Marktbedingungen und persönliche Risikotoleranz zu berücksichtigen.

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Über einen langfristigen Zeitraum von mehr als zehn Jahren hinweg hat sich gezeigt, dass der genaue Zeitpunkt einer Investition oftmals von nachrangiger Bedeutung war. Dennoch ist es natürlich attraktiver und motivierender, gleich zu Beginn positive Erträge zu erzielen, anstatt zunächst eventuelle Verluste einer ersten Marktkorrektur ausgleichen zu müssen. Solche anfänglichen Rückschläge können bei vielen Anlegern den Mut und die Freude am Investieren dämpfen, besonders wenn sie ihr Kapital vollständig angelegt haben.

Was beschäftigt die Märkte aktuell?

Trotz der allgemeinen Marktbegeisterung rücken US-Regionalbanken wegen neuer Herausforderungen ins Rampenlicht, exemplarisch durch den deutlichen Kursrückgang der New York Community Bancorp nach der Übernahme von Vermögenswerten der durch Zinssteigerungen gescheiterten Signature Bank. Diese Schwankungen konnten den Aufwärtstrend am US-Aktienmarkt jedoch nicht bremsen, was die Frage nach der Dauer dieser Euphorie aufwirft.

Trotz eines Rückgangs der Inflationsrate auf 2,8% deuten keine Zeichen auf eine baldige Zinswende hin. Marktteilnehmer rechnen mit den ersten Zinssenkungen im Euroraum im Sommer, was Spannung erzeugt.

Die Quartalsberichtssaison bringt Hoffnung, mit 77,5% der S&P 500 Unternehmen, die die Analystenerwartungen übertreffen, angeführt von Nvidia mit einem bemerkenswerten Anstieg des Börsenwerts nach der Ergebnisveröffentlichung.

In Europa erfüllten 53,5% der Unternehmen im STOXX 600 die Quartalsprognosen. Der DAX erreichte neue Höchststände und überschritt erstmals die 17.700-Punkte-Marke, was die Stärke der deutschen Wirtschaft betont.

Bitcoin bleibt robust und schloss Februar mit einem Zuwachs von rund 50%. Das bevorstehende Halving könnte, bei stabiler oder steigender Nachfrage, den Preis weiter beeinflussen.

In China führten Zinssenkungen zu einem leichten Marktanstieg, wobei die wichtigsten Indizes positiv abschlossen. Ob dieser Trend anhält, bleibt abzuwarten.

Unsere Strategien im Jahresverlauf

Besonders unsere dynamischen Investitionsstrategien „Wachstum“ und „Chance“ ziehen Vorteile aus der derzeitigen Marktbegeisterung und dem hohen Anteil an US-Aktien. Die „Chance“-Strategie verzeichnet seit dem 1. Januar einen Wertzuwachs von 7,10% vor Kosten, dicht gefolgt von der „Wachstum“-Strategie mit einem Plus von 6,33%. Die „Rendite“-Strategie, die zu 50% in Aktien investiert, zeigt einen Wertanstieg von 3,91%. Im „Ausgewogenen Depot“ erzielen Anleger moderate Gewinne von 1,15%.

Vergleich Februar

Innerhalb der Einzelfonds stechen seit 01.01.2024 besonders hervor: Der von uns bereits im Oktober 2023 empfohlene  Xtrackers Artificial Intelligence and Big Data UCITS ETF (IE00BGV5VN51 / A2N6LC) mit einem beeindruckenden Wertzuwachs von 14,49%, dicht gefolgt vom AB SICAV I – American Growth Portfolio A EUR (LU0232524495 / A0JMH5) mit einem Anstieg von 14,44%. Unser “ Lieblings-ETF“, der iShares Dow Jones Global Titans 50 UCITS ETF (DE0006289382 / 628938) verzeichnet ebenfalls eine starke Performance mit einem Zuwachs von 12,89%. Nicht zu vergessen, der Morgan Stanley INVF Global Opportunity Fund (LU0552385618 / A1H6XN) zeigt eine solide Wertentwicklung von 11,18%.